Saudade

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"Richte dich ein. Und halte den Koffer bereit." (Mascha Kaléko, "Die paar leuchtenden Jahre")

Morgen ziehe ich aus meiner geliebten WG aus. Hinter mir liegen fünf wahnsinnige Monate mit tausend neuen Erkenntnissen, Erlebnissen, Erfahrungen, Bekanntschaften - ich habe neben allerhand Lebensweisheit zusätzlich die Option gewonnen, in zahlreichen europäischen Großstädten zu nächtigen! Das ERASMUS-Semester lässt sich ganz klar in die Kategorie "Beste Erfahrungen bisher" einreihen und es wird schwer sein, sich nach einem halben Jahr süßen Lebens wieder an den toughen deutschen Alltag zu gewöhnen, mit Terminplan und Zeitdruck und dem ganzen Klimbim... Dennoch muss ich sagen, dass ich auch froh bin, demnächst in die Heimat zurückzukehren. Ein halbes Jahr Feierei, Strand und ERASMUS-Kultur ist erfrischend und wunderbar - ein komplettes Jahr stelle ich mir einfach nur ätzend vor. Oder, wie Christoph es formuliert hat: da hätte man von Anfang an alles anders angehen müssen. Mal eine Party auslassen vielleicht. Dem Erlebniszwang ein Schnippchen schlagen. Vorerst freue ich mich jedenfalls auf Tatort-Abende, Nebel und Bachelorarbeit. (Ich werde diesen letzten Satz in spätestens vier Wochen aufs Schärfste negieren, aber bis dahin ist er wahr und hat das Recht, hier zu stehen! :-)

Was mir in Ulm fehlen wird: die Menschen, ganz besonders zwei; der kleine Supermarkt an der Ecke; das Meer; immer jemanden in der Küche zu treffen; der Geruch im Schacht vor meinem Fenster; die Gespräche von Fenster zu Fenster in ebenjenem Schacht; meine Dozentinnen (von denen mir die eine zum Abschied um den Hals fiel und zwei bei mir anriefen, um mir alles Gute für die Zukunft zu wünschen...oh Augsburg, bitte sieh hin und lerne!); der ewigwährende Frühling; der Weg zur Metrohaltestelle; die Kochabende; das Bairro Alto; das Surfen: die kleinen Fluchten; immer wieder neue Oasen mitten in der Stadt zu entdecken; Bier und Kaffee für 80 Cent...und noch so einiges.

Morgen ziehe ich für drei Nächte zu Hana, während mein Gepäck sich auf Caros und Sofias Zimmer verteilt; am Montag kommt dann Colin und wir reisen eine Woche lang die Küste runter gen Algarve, mit dem Endziel Sevilla. Anschließend werden wir noch vier Tage in Lissabon verbringen, bevor Germanwings uns beide, mein Surfbrett und horrendes Übergepäck nach Stuttgart schaukelt, wo gnädigerweise Magda mit dem Karren bereit stehen wird. Das wird alles am 14. März stattfinden: an jenem Tag hat mich die Heimat wieder.

Bis dahin fühlt euch gedrückt - ich hoffe, euch hat dieser Blog genauso viel Spaß gemacht wie mir und ihr freut euch mindestens ebenso sehr auf ein baldiges Wiedersehen in der Realität! Well, I do.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und Saudade (dem portugiesischen Weltschmerz) im Herzen:
ina.

PS: Passenderweise ist mein Speicherplatz für Fotos voll - also keine schönen Bildchen von den letzten zehn Tagen und zahlreichen, wunderbaren Ausflügen ins Umland! :-( Vielleicht ist das, genauso wie meine erste Begegnung mit einer dicken, fetten, ekelhaften Küchenschabe in der WG heute Morgen, ein Zeichen: come on home!
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ina em lisboa

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