Donnerstag, 28. Februar 2008

Saudade

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"Richte dich ein. Und halte den Koffer bereit." (Mascha Kaléko, "Die paar leuchtenden Jahre")

Morgen ziehe ich aus meiner geliebten WG aus. Hinter mir liegen fünf wahnsinnige Monate mit tausend neuen Erkenntnissen, Erlebnissen, Erfahrungen, Bekanntschaften - ich habe neben allerhand Lebensweisheit zusätzlich die Option gewonnen, in zahlreichen europäischen Großstädten zu nächtigen! Das ERASMUS-Semester lässt sich ganz klar in die Kategorie "Beste Erfahrungen bisher" einreihen und es wird schwer sein, sich nach einem halben Jahr süßen Lebens wieder an den toughen deutschen Alltag zu gewöhnen, mit Terminplan und Zeitdruck und dem ganzen Klimbim... Dennoch muss ich sagen, dass ich auch froh bin, demnächst in die Heimat zurückzukehren. Ein halbes Jahr Feierei, Strand und ERASMUS-Kultur ist erfrischend und wunderbar - ein komplettes Jahr stelle ich mir einfach nur ätzend vor. Oder, wie Christoph es formuliert hat: da hätte man von Anfang an alles anders angehen müssen. Mal eine Party auslassen vielleicht. Dem Erlebniszwang ein Schnippchen schlagen. Vorerst freue ich mich jedenfalls auf Tatort-Abende, Nebel und Bachelorarbeit. (Ich werde diesen letzten Satz in spätestens vier Wochen aufs Schärfste negieren, aber bis dahin ist er wahr und hat das Recht, hier zu stehen! :-)

Was mir in Ulm fehlen wird: die Menschen, ganz besonders zwei; der kleine Supermarkt an der Ecke; das Meer; immer jemanden in der Küche zu treffen; der Geruch im Schacht vor meinem Fenster; die Gespräche von Fenster zu Fenster in ebenjenem Schacht; meine Dozentinnen (von denen mir die eine zum Abschied um den Hals fiel und zwei bei mir anriefen, um mir alles Gute für die Zukunft zu wünschen...oh Augsburg, bitte sieh hin und lerne!); der ewigwährende Frühling; der Weg zur Metrohaltestelle; die Kochabende; das Bairro Alto; das Surfen: die kleinen Fluchten; immer wieder neue Oasen mitten in der Stadt zu entdecken; Bier und Kaffee für 80 Cent...und noch so einiges.

Morgen ziehe ich für drei Nächte zu Hana, während mein Gepäck sich auf Caros und Sofias Zimmer verteilt; am Montag kommt dann Colin und wir reisen eine Woche lang die Küste runter gen Algarve, mit dem Endziel Sevilla. Anschließend werden wir noch vier Tage in Lissabon verbringen, bevor Germanwings uns beide, mein Surfbrett und horrendes Übergepäck nach Stuttgart schaukelt, wo gnädigerweise Magda mit dem Karren bereit stehen wird. Das wird alles am 14. März stattfinden: an jenem Tag hat mich die Heimat wieder.

Bis dahin fühlt euch gedrückt - ich hoffe, euch hat dieser Blog genauso viel Spaß gemacht wie mir und ihr freut euch mindestens ebenso sehr auf ein baldiges Wiedersehen in der Realität! Well, I do.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und Saudade (dem portugiesischen Weltschmerz) im Herzen:
ina.

PS: Passenderweise ist mein Speicherplatz für Fotos voll - also keine schönen Bildchen von den letzten zehn Tagen und zahlreichen, wunderbaren Ausflügen ins Umland! :-( Vielleicht ist das, genauso wie meine erste Begegnung mit einer dicken, fetten, ekelhaften Küchenschabe in der WG heute Morgen, ein Zeichen: come on home!

Dienstag, 19. Februar 2008

Sempre a vida

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Nicht mal mehr 10 Tage bis Auszug...in mir drin weint es jetzt schon ein bisschen.

Das Tageshighlight der letzten Woche war ein Ausflug mit Maria und Katja nach Setúbal, einem 100 000-Einwohner-Ort etwa eine Stunde südlich von Lissabon. Wir hatten keinerlei Erwartungen und keinen Plan, was sich im Nachhinein als wahrer Glücksfall erwies: wir stromerten einfach den kompletten Tag durch die engen Altstadtgässchen, kümmerten uns nicht im Geringsten um die Hauptattraktionen - und entdeckten auf diese Weise viel mehr Details von der Stadt, als wir es mit Reiseführer getan hätten. Nachahmungswürdig! Die folgenden Bilder sprechen für sich...

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Die übrigen Tage bestachen eher durch ein ausgeprägtes Nachtleben: Kochen in Marias neuer WG, die zweite ERASMUS-Party meines studentischen Lebens vor Ort (ausgiebig und trotz schrecklicher Musik und grenzwertigen Publikums eher gut), ein Abend in einer brasilianischen Salsabar, Kochsessions, Glotzabende...

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Kochen in Marias neuer, wunderbarer, marokkanisch anmutender Alfama-WG.

In der Nacht von Sonntag auf Montag tobte ein gewaltiges Unwetter durch die Stadt - ich habe noch nie in meinem Leben derart endzeitlich anmutenden Donnerschläge gehört! Lag daher auch eher verstört in meinem Bettlein und erinnerte mich an Sofias Worte, dass sich das große Erdbeben von 1755 laut aktuellen Forschungen bald wiederholen müsse... :-/ Eigentlich sollte es die ganze Woche regnen, aber der Lissabonner Wettergott ist ja ein ganz gutmütiger, und so funkelt heute schon wieder die Sonne! Und ich plane meine letzten Tagestrips, Unibesuche und Nachtaktivitäten.

Deshalb bin ich jetzt auch raus: a vida espera!
Sempre
ina.

PS: Der neue (wiedereröffnete) Miradouro im Bairro Alto besticht durch tolle Sicht!

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Dienstag, 12. Februar 2008

Flash, flash

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Lissabon verkleidet sich als Rio.

Wenn ich mich an die letzten 12 Tage erinnern will, muss ich schon wieder meinen Kalender zu Rate ziehen... Es passiert einfach zu viel. Also, im Schnelldurchlauf: hinter mir liegt ein gelungenes Abschiedsdinner mit meinem (wunderbaren) Sprachkurs incl. sehr viel Sangria und spanischen Engtanzkünsten :-), eine mündliche Französischprüfung sowie meine letzte Klausur hier (in die man einfach mal sämtliche Materialien mitnehmen durfte - WAS ICH ABER NICHT WUSSTE und deshalb das 300-seitige Buch gelesen hab, herzlichen Dank - ach ja, Handyklingeln und Gespräche überstrapazierten die grenzenlose Geduld der Dozentin ebenfalls nicht).

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Ja, ich verbringe immer noch viel Zeit am Strand. Sehr viel.

Fasching ging hier mindestens genauso rund wie zuhause, nicht zuletzt, weil Faschingsdienstag ein Feiertag war - mit Feiertagen haben die's hier ja wirklich; laut meiner portugiesischen Mitbewohnerin ist das auch einer der gravierendsten Gründe dafür, warum Portugal wirtschaftlich nicht mit anderen europäischen Ländern mithalten kann! Das Bairro Alto verwandelte sich am Rosenmontag jedenfalls in ein noch lauteres, noch bunteres Chaos als ohnehin schon, und ich hab die kreativsten Kostüme meines Lebens gesehen: z.B. zwei Mormonen (genau wie die, die immer am Eselsberg im Bus sitzen!) und eine Barbiepuppe incl. Verpackung...ich war ein Teufel (sehr unkreativ, aber a) passend und b) schnell gemacht) und poste hoffentlich auch bald Fotos, sobald ich sie von Caros Kamera gezogen hab. (Und nein, ich finde Fasching jetzt nicht generell cool. Aber hier fällt dieses ganze doofe Kölner Traditionsgedöns weg, und da assimiliert man sich doch gerne mal...)

Ansonsten hab ich letzte Woche zwei sehr entspannte Surf-Tage mit Dominic verbracht und war am Sonntagabend bei meinem ersten Fußballspiel: Benfica gegen Paços de Ferreira im Estádio da Luz. Ach ja, und ich habe zwei neue Mit- und vier neue "Unterbewohner": Amerikaner, Portugiesinnen, eine Schweizerin und eine Holländerin. Allesamt wieder sehr nett - aber an die ursprüngliche WG-Besetzung kommt einfach nichts ran. :,-(

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Ausflug in den Park: Katja und Kaiden üben gute Laune, und eine Statue wird als Held verehrt.

Für diese Woche hatte ich mir eigentlich vorgenommen, alles, was ich noch so machen wollte, abzuarbeiten (sprich, die Kommunikationskampagne für die Universität der Künste in Berlin fertigzustellen), um dann meine letzten zwei WG-Wochen völlig (arbeits-)frei zu verbringen. Alle meine Leute sind nämlich entweder gerade verreist oder durch Besucher voll als Tourguides ausgebucht... Tja, aber natürlich wurde daraus mal wieder nichts, denn eines sollte ich ja langsam gelernt haben: es kommt immer alles ganz anders, als man denkt. Kaum war ich heute nämlich aufgestanden, rief Katja an: Kaiden, ihrem Kumpel, mit dem sie heute morgen nach Faro (Algarve) fahren wollte, wurde der Geldbeutel gestohlen. Mit Tickets, Geld, Kredit- und EC-Karten und Ausweis drin... Der Rest des Tages wurde dann eher kacke. So mit Kartensperren, Umplanen, Streit und einem mittelprächtigen Ausflug in den Park. Heute Nacht pennen die beiden jetzt erstmal bei mir. Adieu, Ruhe!

Hach, das Leben! Flasht einen doch immer wieder.
Momentan zwischenmenschlich völlig geflasht:
ina.

Donnerstag, 31. Januar 2008

Tudo bem

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Ein komischer Vogel.

Hier ist alles gut - tudo bem! Viel mehr will ich auch gar nicht schreiben. Ach doch, eines noch: falls jemand ein Wundermittel gegen akute Zeitverknappung (Symptome: Zeitrasen, klammes Gefühl bei Zukunftsmusik, Alpträume, großer Erlebnisdrang) hat: her damit!

Ich habe seit einiger Zeit immer einen meiner Reiseführer und einen Bleistift parat liegen, und ab und zu suche ich mir einen der Orte raus, die ich schon erkunden wollte, seit ich hier bin, es irgendwie aber nie geschafft habe. Anschließend wird dann abgehakt. Vorgestern war ich mit Katja so im Botanischen Garten (s.u.), heute im Museum of Contemporary Art.

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Gestern haben wir uns zu fünft Coimbra, eine 100 000-Einwohner-Studentenstadt im Norden, angesehen. War ein netter Tagestrip, der uns in der wunderbaren Erkentniss bestärkte, dasschs dahoim halt doch am schendschda isch! (Mit daheim meine ich in diesem Fall Lissabon.)
So sieht's aus:

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Vor mir liegt ein gut gefülltes Wochenende, und es ist eigentlich mal wieder viel zu spät, um noch online zu sein...
Deshalb bin ich für heute raus.
Até já!
ina

PS: Die TOEFL-Ergebnisse sind da - und ich bin sehr zufrieden. Der Score reicht nicht nur für Hannover, sondern sogar für die USA...aber da will ich ja gar nicht hin.

Dienstag, 22. Januar 2008

Hot hot heat

22 Grad an einem 22. Januar: Wettergott, es gibt dich wirklich! :-)

Montag, 21. Januar 2008

Alles so schön bunt hier

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Sonntag ist Waschtag.

Am liebsten würde ich die Zeit dazu bringen, mal ein bisschen weniger zu rasen. Wie kann denn schon wieder eine Woche vergangen sein? Ich alpträume schon, dass über Nacht meine gesamte WG auszieht und ich morgens plötzliche fremde Leute im Flur treffe... Etwas Wahres ist dran: Maria ist am Samstag ausgezogen, und Basia wird es ihr in einigen Tagen gleichtun. Für die meisten neigt sich das Semester dem Ende zu - aber eigentlich will ich da jetzt noch überhaupt nicht drüber nachdenken!

Immerhin kommen ja auch immer wieder nette neue Mitbewohner nach. Mit Sofia, der Portugiesin, die nach den Weihnachtsferien bei uns eingezogen ist, verstehe ich mich super. Wir werden nach wie vor mit Spezialitäten aus ihrem Garten in Madeira gemästet (...Passionsfrüchte...) und bekommen endlich auch mal ziemlich viel portugiesische Kultur mit. Das blieb bisher etwas auf der Strecke - nicht nur bei mir, wie eine Diskussion an der Uni kürzlich ergab: auch die anderen internationalen Studenten lernen eher etwas über den Lebensstil ihrer internationalen Mitbewohner als über den der Einheimischen. Ob sich denn bei so viel Internationalität etwas an unserer Einstellung gegenüber der EU verändert hätte, wollte die Dozentin weiter wissen. Die Frage habe ich gestern Abend in den Raum geworfen, als wir zu elft - sieben Nationalitäten - um unseren Wohnzimmertisch saßen und Hanas Geburtstag feierten. Es war einen Moment lang ruhig, und ich glaube, wir dachten alle dasselbe: ja, es hat sich etwas verändert in unseren Köpfen. Hach, wenn das der alte Erasmus sehen könnte! :-)

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Mein neuer Kumpel & ich.

Zurück zu trivialeren Dingen: die vergangene Woche war bis Donnerstag - von viel Lernerei, einem interessanten Stummfilmbesuch und diversen Kochsessions abgesehen - ziemlich unspektakulär...
Freitag kam dann mit Linde mal wieder ein Stückchen Heimat nach Lissabon geschneit. Und da soviel Stadt wie möglich in drei kurze Tage gepresst werden wollte, mussten meine Bücher (diese Woche ist Portugiesisch- und Französischklausur...) zurück in die Schublade!

Ab da wurde es heiter: tagsüber Stadt erkunden, abends Feierei an verschiedenen Lokalitäten. Es war ein gut gefülltes, buntes Wochenende - und mir wurde zum ersten Mal seit Wochen wieder klar, wie schön diese Stadt ist und wie toll die Menschen, die ich hier getroffen habe, sind. Und wie sehr ich die Zeit hier genießen sollte... Manchmal ist es wirklich hilfreich, alles wieder aus der Perspektive eines Besuchers wahrzunehmen und sich nicht von den Alltäglichkeiten davontragen zu lassen!
Hier ein kleiner Einblick in unser Wochenende (s. u.): Hanas Geburtstagssause, Linde vor einer ziemlich portugiesisch aussehenden Tür, örtliche Jugendkultur, Sonnenuntergang in Belém und eine ziemlich hungrige Ina in einer ziemlich bekannten Pastelaria.

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Gestern waren wir zum ersten Mal seit über einem Monat surfen. Und haben damit den endgültigen Beweis erbracht: es ist nicht zu kalt, um in Portugal im Januar zu surfen. Es ist sogar eher warm! Allerdings mussten wir leider auch feststellen, dass die Wellen zu jeder Jahreszeit scheiße sein können. So konfus wie gestern war das Meer echt seit meiner Ankunft nicht...

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Die junge Frau und das Meer...

Jetzt werfe ich mich endlich mal in die Landessprache, übermorgen ist schließlich Klausur!
Drinnen wie draußen sonnig bis heiter:
ina.

PS: Sofias Freundin Vânia hat übrigens "Popstars" gewonnen! Oléolé...

Sonntag, 13. Januar 2008

Höhlennews

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Mitte Januar: Picknick im Park.

Wow, eine komplette Woche ohne (eigene) Fotos - das gab es seit meiner Ankunft hier noch nie! Zeigt aber schön, dass sich selbst an den tollsten Orten irgendwann ein gewisser Alltag breitmacht. Alles ist nicht mehr ganz so aufregend wie am Anfang - die meisten Orte sind "abgehakt", und wir sind alle nicht mehr so oft unterwegs wie noch vor einigen Wochen. Die WG erinnert mich zuweilen an eine gemütliche Höhle, in der jeder in seinem eigenen kleinen Abteil sitzt und vor sich hinwurschtelt... Vielleicht sind wir jetzt ERASMUS-Rentner?

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Oder es liegt daran, dass die Prüfungsphase begonnen hat. Leider auch für mich: hinter mir liegen eine Präsentation, eine Klausur und der TOEFL-Test. Am schlimmsten war erstere, da ich alleine 30 Minuten lang vor lauter Portugiesen zu einem recht komplexen Thema (das Verhältnis von Werbung und Kunst) eine eigens von mir aufgestellten These präsentieren musste... Dagegen waren der Test in "English for the media" wirklich entspannt. Der vierstündige TOEFL (Test of English as a foreign language) dann wieder eher nicht. Aber er ist vorbei, olé!
Das musste gestern Abend natürlich erstmal gefeiert werden. Sofia, unsere neue Mitbewohnerin aus Madeira, die für Lizzy eingezogen ist, hatte Besuch von zwei Freundinnen (ebenfalls aus Madeira), und gemeinsam mit Hana und den dreien habe ich mir das portugiesische "Popstars"-Äquivalent angeschaut - mit einem besonderen Hintergrund: eine Freundin der drei (ebenfalls aus Madeira :-) macht bei der Sendung mit und gestern ging es darum, ob sie ins Finale kommt oder nicht. Sie hat es geschafft - und wir gefeiert! In einem kleinen Club in der Nähe vom Bairro Alto. Schön war's! Allerdings wurde dadurch der heutige Tag stark komprimiert, da man in Portugal ja nicht vor 5, 6 Uhr morgens von der Party heimgeht...

Ich koch jetzt mal mit der Maria zu Abend. Oder zu Mittag. Hm.
Hungrig und ganz fidel:
ina.

Freitag, 4. Januar 2008

2008 - alles auf Anfang

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Cinderella auf chemischen Drogen: Palacio da Penha, Sintra. Unten: nochmal der Palast sowie weitere bedeutende Bauwerke Sintras (der Königspalast und die maurische Burg).

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Vorweg erstmal: ich hoffe, ihr hattet alle schöne Feiertage und seid gut gerutscht!
Ich hab ganz schön lange nicht geschrieben...und so vieles ist passiert! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Vielleicht bei Weihnachten? Zum zweiten Mal in meinem Leben fern der Heimat, in wesentlich wärmeren Gefilden, christbaum- und schneelos - im Gegensatz zu Australien aber mit meinen Eltern. Diese waren am 22. 12. angereist und hatten gleich mal mit dem fröhlichen Sightseeing begonnen: neben Sintra (s. o.) auch Belém, Cascais, Alfama, Bairro Alto u.v.m. Einige farbenfrohe Impressionen:

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Den 24. verbrachten wir bei unglaublichen Temperaturen am Strand. Der Abend wurde in unserem mittlerweile nur noch liebevoll als "Freezer" bezeichneten Wohnzimmer, das wir mithilfe zweier Mini-Heizer und diverser Fleecedecken einigermaßen begehbar machten, gefeiert. Zur Feier des Tages versuchte ich mich an den beiden portugiesischen Nationalgerichten: Caldo Verde (Kohl-Kartoffelsuppe) und Bacalhau (Stockfisch). Die Resultate waren genießbar! ;-)
Später kam das Christkind vorbei und bescherte mir mein lange ersehntes Teleobjektiv,mit dem ich jetzt alles, was sich auf dem Wasser abspielt, ganz nah ranholen kann...juchee!! Gegen Mitternacht verabschiedeten sich meine Eltern ins Hotel und ich in die WG unter uns, wo bis in die frühen Morgenstunden einen lustige Sause stattfand...

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"Die Vögel" in der portugiesischen Fassung.

Der 25. war dann eher ernüchternd (und das nicht nur im wörtlichen Sinne...;-): die ganze Stadt war leergefegt, außer meinen Eltern und mir nur japanische Touristen unterwegs, was mir ein mittelschweres Dejá-vu mit dem ersten Weihnachtsfeiertag in Brisbane bescherte. Passenderweise hatte blöder Nieselregen den Sonnenschein der vorangegangenen Tage abgelöst, und so irrten wir längere Zeit auf der Suche nach einem geöffneten Café durch Lissabons leere Gassen - vergeblich. Schließlich landeten wir wieder in meiner kleinen Höhle, verdrückten Reste vom Vortag und sahen uns youtube-Videos an. Weihnachten im Kreis der Familie mal anders - aber auch schön.

Die darauffolgenden Tage versöhnten uns wieder mit der Stadt: das Wetter war traumhaft, und über Leere konnte man sich ob der Touristenmassen, die sich "zwischen den Jahren" auf diversen Kurztrips durch die Stadt wälzten, auch nicht mehr beschweren. Am 28. kamen Fabi, Seba und Anja zu Besuch - fortan versuchte ich, mich irgendwie zwischen den dreien, meinen Eltern, meinem Unikram und den Leuten von hier, die nicht heimgefahren bzw. schon wieder zurück waren, zu teilen. Mit mehr oder weniger zufriedenstellenden Resultaten für alle Beteiligten ;-)

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An Silvester hatte jemand für uns Blumen am Strand bereitgelegt. Guter Service, das!

Silvester verbrachten wir zwar tagsüber unter ähnlichen Bedingungen wie an Heiligabend (...Sommer...) am Meer, abends wurde aber nun doch nicht am Strand gefeiert. Nachdem am Ende nur Christoph und ich wirklich Lust darauf hatten, bliesen wir die Sache ab und kochten stattdessen zu elft bei mir, eine bunte Mischung von ERASMUS-Leuten und Besuchern. Um Mitternacht sahen wir uns in der Innenstadt das zentrale Feuerwerk an - zaubertraumschön!! Vor allem aber wesentlich weniger nervig als das schreckliche Geböllere zuhause... Im Anschluss zog ich mit einigen Leuten noch in einen Club, wo wir bis 6 Uhr morgens abtanzten. Alles in allem nichts Besonderes, aber sehr stressfrei und angenehm.

Gestern und heute sind nun meine Besucher abgereist, gleichzeitig fing die Uni wieder an - also alles back to normal. Ich muss übers Wochenende einiges erledigen, weil nächste Woche eine Präsentation, eine Hausarbeitsdeadline und der TOEFL-Test, den ich für meine Masterbewerbungen brauche, anstehen...uiuiui.

Aus der immer noch recht leeren WG, recht entspannt und voller Vorfreude auf das neue Jahr:
ina.

PS: Zum Abschluss noch mein persönliches Wochenzitat:
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logo

ina em lisboa

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